
Urban Knitting
Geschichte, Ursprung und kulturelle Bedeutung
Inmitten des grauen Stadtlebens sorgt eine besondere Kunstform für Farbe und Wärme: Urban Knitting. Auch bekannt als Yarn Bombing oder Guerilla Knitting, verwandelt sie alltägliche Objekte im öffentlichen Raum – wie Laternenpfähle, Bäume, Fahrradständer oder Straßenschilder – in textile Kunstwerke. Dabei werden sie mit bunten Strick- oder Häkelarbeiten umhüllt. Was spielerisch und freundlich wirkt, ist zugleich ein Ausdruck von Kreativität, Gemeinschaft und oft auch stiller Rebellion.
Geschichte und kulturelle Bedeutung
Die Ursprünge dieser Bewegung reichen ins Jahr 2005 zurück, als die Texanerin Magda Sayeg in Houston begann, mit ihrer Gruppe „Knitta Please“ gestrickte Hüllen um Türklinken und Laternenpfähle zu legen. Damit schufen sie eine Alternative zur konventionellen Street Art, die oft mit Sprayfarbe assoziiert wird. Urban Knitting setzte auf Weichheit statt Aggression, auf Handarbeit statt Vandalismus. Bald verbreitete sich die Idee weltweit.
Urban Knitting wird häufig als feministische Kunstform interpretiert, da sie traditionell weiblich geprägte Handarbeit in den öffentlichen Raum rückt. Sie widersetzt sich damit klassischen Vorstellungen von Künstlerrollen und künstlerischer Ausdrucksweise.
Ein schönes Beispiel für den ästhetischen Reiz der Bewegung bietet der Urban Knitting Lüneburg Kalender 2025 von CALVENDO, der mit inspirierenden Motiven aus aller Welt begeistert.
In Deutschland erlangte die Bewegung besonders ab 2010 Bekanntheit. In Frankfurt am Main etwa wurde ein Projekt unter dem Titel „Wollkenkratzer“ umgesetzt, bei dem ikonische Hochhäuser der Stadt durch Umhäkelung von Sandsteinsäulen dargestellt wurden. In Köln engagierte sich eine Gruppe rund um das Bürgerhaus Stollwerck viele Jahre mit verschiedenen Projekten in der öffentlichen Gestaltung durch Garn.
Wer selbst kreativ werden will, findet Anregung im Buch „Urban Knit – Modern nordisch stricken“, das moderne Strickprojekte im nordischen Stil zeigt.
Urban Knitting und Umweltbewusstsein
Trotz aller künstlerischen Freude sollte Urban Knitting auch aus ökologischer Sicht verantwortungsvoll gestaltet werden. Das Umstricken von lebenden Bäumen kann deren Gesundheit beeinträchtigen, insbesondere wenn der Wurzelhals bedeckt wird oder sich unter den Strickmaterialien Feuchtigkeit sammelt, was Schimmelbildung und Schädlingsbefall begünstigen kann. Zudem benötigen Bäume freie Luftzirkulation zur Atmung über die Rinde.
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Umweltschützer empfehlen daher:
- Nur kurzfristige Installationen an Bäumen anzubringen.
- Den unteren Stamm (Wurzelhals) stets freizulassen.
- Biologisch abbaubare Materialien zu verwenden.
- Dekorative, abnehmbare Elemente zu bevorzugen, etwa kleine gehäkelte Anhänger.
Auf diese Weise kann Urban Knitting ein kreativer Impuls bleiben, ohne unsere natürliche Umgebung zu gefährden.
Ob als Kunst, politischer Kommentar oder soziale Intervention – Urban Knitting zeigt, wie viel Wirkung ein paar Meter Garn und ein bisschen Zeit entfalten können.
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